Kaminofen

Kondenswasser im Schornstein – und jetzt? Das können Sie tun!

Ein guter Kondensatablauf für Ihren Schornstein verlängert das Leben Ihres Kamins und ist kein großer Aufwand, sowohl in der Montage als auch in der Wartung. Viele Kaminsysteme haben bereits ein integriertes Entwässerungssystem, das unkompliziert an den Abwasseranschluss Ihres Hauses gekoppelt werden kann. Welche Möglichkeiten Sie haben, das Kondensat abfließen zu lassen, wie es entsteht und welche Folgen es nach sich ziehen kann, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Inhalt

Kondensat im Schornstein: Was ist das eigentlich?

Einfach gesagt: Kondensat ist Flüssigkeit, die sich innen am Schornstein sammelt und dann hinunterläuft. Je nachdem, was der Rauch neben Wasserdampf noch enthält, müssen Sie unterschiedliche Dinge beachten. Bis zu einer gewissen Menge ist Kondenswasser im Schornstein normal und wird bei modernen Gaskesseln sogar zur Energiegewinnung genutzt.

Gut zu wissen: Der Punkt, an dem Wasser im Schornstein kondensiert, heißt Taupunkt. Dieser liegt bei ungefähr 50 Grad Celsius.

Wie entsteht Kondensat?

Kondensat entsteht, indem heiße Abgase zu sehr abkühlen, während sie durch den Schlot abziehen. Das Rauchgas bildet kleine Wassertropfen an der Schornsteininnenseite und fließt nach unten. Das Kondensat kann verschiedene ph-Werte aufweisen, je nachdem, mit welchem Mittel Sie den Kamin befeuern. In geringen Mengen verursacht das Kondensat kaum Schäden und ist sogar normal.

Ein anderer Grund für Kondensat oder einen feuchten Schornstein kann starker Regen sein. Dieser gelangt oft durch eine mangelnde oder mangelhafte Schornsteinkopfdichtung in die Innenseite. Oft kann bereits eine Schornsteinabdeckung Abhilfe verschaffen.

Gut zu wissen: Mögliche Gründe für Kondensat sind a)zu niedrige Verbrennungstemperaturen und b)starke Niederschläge, die in den Schornstein gelangen

Um zu niedrige Verbrennungstemperaturen zu vermeiden, ist es hilfreich zu wissen, wie Sie richtig mit Ihrem Kaminofen heizen.

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Mögliche Folgen von Kondensat

Wenn sich jedoch zu viel Kondensat bildet, beginnt die Feuchtigkeit den Schornstein von innen heraus zu zersetzen. Ein gemauerter Schornstein wird so mit der Zeit porös und instabil. Dieser Vorgang wird als Versottung bezeichnet.

Aufwendige Reparaturen und Sanierungen sind oftmals die einzige Möglichkeit, fortgeschrittene Versottung zu beseitigen. Jedoch können Sie mit dem richtigen Auffangsystem Ihren Kamin vor diesen Folgen bewahren. 

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Kondensat auffangen

Eine Möglichkeit, das entstandene Wasser aufzufangen, bilden Kondensatauffangbeutel. Diese werden am Fuß des Kamins oder Schornsteins angebracht und müssen regelmäßig per Hand geleert werden. Oft befinden sich diese Auffangbehälter hinter der Revisionsklappe.

Entsorgen Sie das dort gesammelte Wasser ganz einfach in der Toilette oder dem Waschbecken.

Achtung: Wenn Sie den Auffangbehälter nicht regelmäßig leeren, riskieren Sie ungewollte Feuchtigkeit in den Wänden und müssen mit kostspieligen Reparaturen und Sanierungen rechnen.
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Die richtige Entsorgung

Meist ist ein Anschluss an die Hausentwässerungsanlage die einfachste und sicherste Methode. Dabei sollten Sie jedoch die lokalen Bestimmungen Ihrer Abwasserbehörde einhalten. Dabei orientieren sich die meisten Vorgaben an generellen Vorschriften zur Abwasserentsorgung. Als Richtwert wird hier die 25-fache Menge an Abwasser im Verhältnis zum Kondensat genutzt. Falls Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich an lokale Fachbetriebe und Abwasserbehörden.

Gut zu wissen: Am besten eignen sich säureresistente Rohre, wie PVC- oder Steinzeug-Rohre.

Besonders einfach läuft das Kondensat an Edelstahlschornsteinen hinunter. In der Regel sind diese mit einem Auffangbehälter ausgestattet und können an die Abwasserleitung des Hauses angeschlossen werden. Bei dieser Lösung empfiehlt es sich, ein Siphon mit Sperrfunktion einzusetzen, um eventuell zusätzlich eine Neutralisationsanlage anzuschließen.

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Neutralisationsanlagen

Die Installation einer Neutralisationsanlage bietet sich bei größeren Heizanlagen an. Bei solchen Anlagen verdünnt sich das anfallende Kondensat meist nicht ausreichend mit dem Abwasser. Eine zwischengeschaltete Anlage neutralisiert das entstandene Kondenswasser und es fließt über den Hausanschluss ab.

Als Orientierung dient ein ph-Wert von 4. Eine Neutralisierungsanlage reduziert den ph-Wert auf 6,5 – das verbleibende Wasser ist somit säurearm genug. Die gängige Kombination in einer solchen Anlage besteht aus einem Filter (meist Aktivkohle) und einem Neutralisator (Granulat). Hier lassen Sie sich am besten fachlich bei dem Betrieb Ihres Vertrauens beraten.

Fazit: Kein Ofen ist vor Feuchtigkeit im Schornsteininneren sicher. In kleinen Mengen und bei der richtigen Pflege Ihres Kamins tauchen selten Probleme auf. Bei kleinen Heizanlagen reicht ein Auffangbehälter für das Kondensat. Übersteigt Ihre Anlage jedoch 200 kW Heizleistung müssen Sie sich um die Neutralisation des Kondenswassers kümmern.

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FAQ

Wie viel Kondenswasser ist normal im Schornstein/ Kamin?

Eine genaue Mengenangabe ist schwer zu nennen, da es verschiedene Faktoren gibt, die hier Einfluss nehmen. Je nachdem, mit welchem Rohstoff sie heizen, können Sie sich an 1,5 Liter Kondenswasser pro Kubikmeter Gas orientieren. Bei einem Liter Heizöl sollten ca. 0,9 Liter Kondensat anfallen.

Wie entsorge ich Kondensat richtig?

In der Regel können Sie das gesammelte Kondensat in Ihrer Toilette oder Waschbecken entsorgen.

Was tun bei Kondensat im Schornstein?

Überprüfen Sie, ob Ihr Schornsteinkopf fachgerecht abgedichtet ist. Behalten Sie einen Überblick über das Alter und das Aussehen Ihres Schornsteins (besonders bei gemauerten Varianten), um frühzeitig Veränderungen zu erkennen.

Wie kann ich Kondensat vermeiden bzw. so gering wie möglich halten?

Achten Sie auf einen angemessenen Durchschnitt ihres Kamins im Verhältnis zur Feuerstelle. Ihr Fachbetrieb des Vertrauens und auch der Schornsteinfeger stehten Ihnen hier zur Seite. Sorgen Sie zusätzlich für eine passende Dichtung am Schornsteinkopf, um das Eindringen von Regenwasser so gering wie möglich zu halten. Zusätzlich können Sie den Zug in Ihrem Kamin bei Bedarf mit einer externen Luftzufuhr erhöhen.

Welche Folgen kann Kondensat im Schornstein haben?

Das kondensierte Wasser kann den Schornstein von innen heraus zersetzen und zur sogenannten Versottung führen. Eine vernachlässigte Ablaufanlage kann zusätzlich zu unerwünschter Feuchte in den Wänden führen.