Kaminofen

Heizen mit dem Ofen – wann sollte ich meinen Kamin anmachen?

Die Energiekosten steigen und Sie fragen sich, ab welchen Außentemperaturen Sie Ihren Ofen zum Heizen nutzen sollten? Sie sind sich nicht sicher, ob es gesetzliche Regelungen zur Betriebszeit von Ihrem offenen oder geschlossenen Kamin gibt? Oder Sie wollen eine kühle Sommernacht durch Ihren Kamin etwas gemütlicher machen, wissen aber nicht, ob das einfach so geht? Die Antworten auf Ihre Fragen finden Sie hier!

Inhalt

Wann darf ich mit meinem Kamin heizen? Gesetzliche Grundlage

Stellen Sie sich zuerst eine Frage: Welche Kaminart besitzen Sie?

Die gesetzlichen Vorschriften für einen offenen Kamin unterscheiden sich stark von denen einer geschlossenen Feuerstätte. Der Grund dafür liegt vor allem in den jeweiligen Emissionswerten, welche bei den beiden Arten stark voneinander abweichen. 

Die Nutzungsbestimmungen für einen offenen Kamin

Laut Punkt 12 des § 2 der deutschen Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen, der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung ist ein „offener Kamin [eine] Feuerstätte für feste Brennstoffe, die bestimmungsgemäß offen betrieben werden kann“. Es gibt im Normalfall also keinerlei selbstschließende Türen bei dieser Art von Feuerstätte. 

Durch den Aufbau dieser Kamine unterscheiden sich die Abbrandbedingungen stark von denen eines geschlossenen Kamins:

  • Es wird eine geringere Verbrennungstemperatur erreicht 
  • Die Verbrennung ist meist unvollständiger
  • Der Wirkungsgrad liegt nur bei 20 %
  • Es liegt eine vermehrte Entwicklung von Qualm, Ruß und unliebsamen Gerüchen vor

Insbesondere der letzte Punkt trägt dazu bei, dass der offene Kamin viel Feinstaub produziert – dadurch treten strengere gesetzliche Vorschriften in Kraft. Ab wann Sie den eigenen Ofen anmachen dürfen, ist die gesetzliche Regelung zur Betriebsdauer relevant:

Die 1. BImSchV § 3 Absatz 1, 4 besagt, dass offene Kamine nur „gelegentlich“ befeuert werden dürfen.

Aber was bedeutet gelegentlich Heizen eigentlich?
Die Interpretation der gesetzlich vorgegebenen „gelegentlichen“ Betriebsdauer ist nicht weiter festgelegt. Klar ist, dass der offene Kamin weder täglich noch den ganzen Tag befeuert werden darf. Die letztendliche Definition fällt unterschiedlich aus und kann sowohl von der entsprechenden Bebauungsdichte vor Ort, als auch von der Einschätzung Ihres Schornsteinfegers abhängen. 

Viele Schornsteinfeger orientieren sich dabei an einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz aus dem Jahre 1991. Dieser besagt, dass ein offener Kamin dann gelegentlich betrieben wird, wenn er nicht mehr als acht Tagen im Monat und jeweils für maximal fünf Stunden befeuert wird. 

Solange Sie nicht öfter als gelegentlich heizen, können Sie Ihren offenen Kamin also das ganze Jahr verwenden. Um ihn häufiger nutzen zu können, empfehlen wir, ihn mit einer Kaminkassette oder einem Kamineinsatz nachzurüsten.

KAMINEINSATZ GUSS JOTUL in SCHWARZ LACKIERT im Wohnzimmer
KAMINEINSATZ GUSS JOTUL in SCHWARZ LACKIERT im Wohnzimmer

Die Nutzungsbestimmungen für einen geschlossenen Kamin

Beim geschlossenen Kamin gibt es keine gesetzlichen Vorschriften zu beachten. Sie dürfen ihn theoretisch so oft und so lange verwenden, wie Sie mögen. Dennoch sollten Sie beim Heizen mit Ihrem Kaminofen immer einige Aspekte, wie die Außentemperatur oder den aktuellen Zustand Ihres Kamins beachten.

Ab welchen Temperaturen sollten Sie Ihren Kamin anmachen? 

Die klassische Heizperiode findet von Oktober bis April statt – grundsätzlich können Sie Ihren Kamin jedoch ganzjährig verwenden. So genießen Sie auch bei kühleren Frühlings- oder Sommertagen die gemütliche Wärme Ihres Kamins. Zusätzlich sorgen Sie mit einem gelegentlichen Heizen auch während der Sommermonate dafür, dass Feuchtigkeit, die sich im Schornstein ansammeln kann, getrocknet wird.

Bedenken Sie dennoch, dass das Wetter und die Temperaturen bei der Frage, ab wann Sie Ihren Ofen anmachen sollten, eine wichtige Rolle spielen.

Der Kamineffekt

Beim Heizen mit einem Kamin ist eines besonders wichtig – der Kaminzug

  • Er facht das Kaminfeuer verstärkt an
  • Er sorgt für eine reibungslose Verbrennung des Holzes
  • Er spielt eine Rolle bei der Abführung der Rauchgase
Gut zu wissen:Der Kaminzug kommt durch den Unterdruck zustande, der entsteht, wenn die Luftsäule im Schornstein wärmer ist, als die Umgebung – ein Prozess, den man den Kamineffekt nennt. 

moderner Schornstein mit Rauch

Das bedeutet, der Kaminzug wird stärker, umso mehr sich die Innen- von der Außentemperatur unterscheidet – das Kaminfeuer lässt sich somit bei niedrigen Temperaturen sehr viel einfacher entfachen, als wenn die Temperatur im Haus annähernd der von draußen entspricht. 

In den meisten Fällen können Sie ab einer Außentemperatur von circa 15 ºC ohne Probleme mit Ihrem Kamin heizen. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Temperaturunterschied groß genug sein, damit sich der Kaminzug bilden kann.

Ab wie viel Grad sollten Sie heizen?

Insbesondere im Angesicht der steigenden Energiekosten kommt eine Frage auf: Ab welchen Außentemperaturen sollte ich den Kamin anmachen, um zu heizen?

Thermometer draußen

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wie ist die Gebäudeeffizienz in Ihrem Zuhause?
    Die Heizgrenztemperatur sinkt mit der vorliegenden Gebäudeeffizienz. Je älter ihr Haus ist, desto schlechter ist wahrscheinlich der Dämmstandard oder die vorherrschende Architektur. Die Außentemperatur, bei der das Heizen notwendig wird, ist dementsprechend sehr viel höher als bei einem Haus mit einwandfreiem energetischem Zustand.
  • Welche Innentemperatur empfinden Sie als angenehm?
    Hier scheiden sich die Geister. Während dem einen eine Temperatur von 18 ºC völlig ausreicht, braucht der nächste 22 ºC, um sich zu Hause wohlzufühlen. Bedenken Sie, dass die angegebenen Temperaturen durch Ihre Vorlieben bedingt variieren können.

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht darüber, bei welcher Außentemperatur Sie heizen sollten:

Baujahr / GebäudetypAußentemperatur, bei der geheizt werden sollte
Vor 197715 bis 17 ºC
1977 – 199514 bis 16 ºC
nach 1995 (Bau nach WSchV oder EnEV)12 bis 15 ºC
Niedrigenergiehaus11 bis 14 ºC
Passivhaus9 bis 11 ºC

Die Tabelle bietet einen Rahmen zur Orientierung. Pauschalwerte sind grundsätzlich schwierig, da sich Gebäude voneinander unterscheiden können. Trotz des Temperaturbereiches sind Abweichungen nach oben oder unten immer möglich.

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FAQ

Wie oft darf man mit dem Kamin heizen?

Wenn Sie einen geschlossenen Kamin besitzen, dürfen Sie so oft heizen, wie Sie wollen. Es gibt keinerlei gesetzliche Regelungen diesbezüglich.

Sollten Sie eine offene Feuerstelle haben, ist das Heizen nur gelegentlich erlaubt. In den meisten Fällen versteht man darunter, dass nicht mehr als 8 Tage im Monat und für jeweils maximal 5 Stunden geheizt werden darf. Fragen Sie in Ihrem spezifischen Fall jedoch gerne den Schornsteinfeger Ihres Vertrauens.

Wann sollte man den Kamin nicht anmachen?

Außentemperaturen von über 15 ºC können es Ihnen erschweren, Ihren Kamin anzumachen. In diesem Fall ist die Differenz zwischen der Innen- und Außentemperatur meist zu gering, als dass sich ein entsprechender Kaminzug bilden kann. 

Bei welchen Temperaturen sollte ich meinen Kamin anmachen?

Wann Sie Ihren Kamin anmachen, liegt ganz bei Ihnen – prinzipiell ist es Ihnen ganzjährig erlaubt. Wenn Sie Ihren Kamin zum Heizen nutzen wollen, sollten Sie sich an der Bauart Ihres Gebäudes sowie Ihren eigenen Temperaturvorlieben orientieren. Bei sehr alten und unsanierten Gebäuden sollten Sie bereits bei einer Außentemperatur von 15 bis 17 ºC heizen, bei Niedrigenergiehäusern reicht es hingegen, wenn Sie bei Außentemperaturen von 11 bis 14 ºC anfangen zu heizen.